Das Forum NRW 2025 fand dieses Jahr vom Montag, den 21.07. bis zum Freitag, den 25.07. wieder in der CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe in Wuppertal statt. Für alle Teilnehmer, die bereits in der Vergangenheit einmal an dem Kurs teilgenommen haben, bekanntermaßen ein Ort, wie er besser für eine musikalische Woche nicht sein kann. Schöne Zimmer, ausreichend Seminar- und Gruppenräume und eine Verpflegung, die kaum Wünsche offenlässt.
Die musikalische Leitung des bis auf den letzten Platz besetzten Seminars hatte wie in den Vorjahren Marijke Wiesenekker (Mandoline) inne. Als weitere Dozenten fungierten Maxim Lysov (Gitarre), Michiel Wiesenekker (Gitarre), Olivia Artner (Mandoline) und Stéphanie Junio (Mandoline). Die Teilnehmer kamen dieses Jahr nicht nur aus NRW, sondern auch aus Thüringen, Hamburg und sogar aus Wien.
Gleich zu Seminarbeginn stellten sich die Dozenten den Teilnehmern nicht nur persönlich, sondern auch musikalisch vor und gaben eine Kostprobe ihres Könnens. So wurden bei der Präsentation bereits zahlreiche Genres bedient, die einen Vorgeschmack auf die musikalische Vielfältigkeit der kommenden Tage geben sollten. Sei es in Form von romantischer melancholischer oder heiterer Musik (vorgetragen von Marijke und Michiel Wiesenekker), klassische und barocke Spielweisen (vorgetragen von Olivia Artner und Stéphanie Junio) oder spanisch-andalusische Virtuosität (vorgetragen von Maxim Lysov). Dass die Zuhörer sich aber auch auf flotten Blue Grass und Gypsy-Swing einstellen konnten, vermittelten die Dozenten schließlich auch als Quintett.
Quintessens dieser musikalischen Vorstellung: das Forum NRW ist für alle Musikstile offen!
Gleich nach der Vorstellung ging es auch zügig in den jeweiligen Einzelunterricht sowie in die Kammermusik-Ensembles oder in die Orchesterprobe als erste Abendgestaltung.
Wer wollte, konnte in den kommenden Tagen gleichfalls noch in einem der weiteren Workshops in die Grundlagen des Dirigats, des Akkordspiels, der Liedbegleitung oder der Folk-Mandolinen-Musik eingewiesen werden. Diese Kombination verschiedener musikalischer Angebote sollte auch den Ablauf der nächsten Tage bestimmen.
Als zweite Abendgestaltung erwartete die Teilnehmer ein lockerer Mando- und Guitar-Talk, in dem seitens der Dozenten alle Fragen der Teilnehmer wie etwa nach Instrumentenpflege, Pflege des Plektrums, Häufigkeit und Form des Saitenwechsels und Notenscanner-Apps beantwortet werden konnten.

Stéphanie Junio zeigt den Teilnehmern eine einfache und schnelle Art, Saiten aufzuziehen
Bereits am dritten Abend wagten sich die ersten Mutigen an ihr erstes Vorspiel, sei es als Solo, Duo oder Trio mit Percussion. Bereits hier wurde wie in der musikalischen Vorstellung der Dozenten ein breites Spektrum der Mandolinen- und Gitarrenliteratur präsentiert: von Mozart-Variationen oder Bach-Fugen für Gitarre, Menuette, neuere Duos wie etwa die von Maria Linnemann oder auch südamerikanische Klänge für Mandoline, Mandola Percussion.
Die Teilnehmer des von Maxim Lysov geleiteten Workshops „Liedbegleitung“ konnten an diesem Abend mit La Cucaracha auch bereits ihr erstes einstudiertes Stück wirkungsvoll präsentieren.

Danach stand einem gemütlichen Ausklang des Abends bei einer freien Session bis in die späten Abendstunden nichts mehr im Wege.

Das abendliche Vorspiel des Folgetages gestaltete sich schon deutlich umfangreicher und begann zur Überraschung der Teilnehmer mit einem überaus ansprechenden Trompeten-Solo des Enkels einer der Teilnehmerinnen.

Michiel Wiesenekker als Gitarrist und Thomas Lausberg als Percussionist unterlegten das Trompetensolo mit einer spontanen und passenden Begleitung.
Sodann konnten auch alle weiteren Teilnehmer ihre Erfolge auf der Mandoline, der Gitarre und der Barockmandoline unter großem Beifall der übrigen Teilnehmer präsentieren.

Während Marijke Wiesenekker mit ihrer Technik-Gruppe eine beeindruckende Rhythmus-Choreographie präsentierte, gab Michiel Wiesenekker mit seinem Kammermusik-Ensemble den Lonesome Moonlight Waltzvon Bill Monroe zum Besten.

Maxim-Lysov führte mit seinem Kammermusik-Ensemble Put your hat on von Klaus Schindler auf.
Den Abschluss des Abends bildete das Kammermusik-Ensemble von Marijke Wiesenekker mit Recuerdos de Alhambra.

Beim morgendlichen Wake-up-call am nächsten Tag steckte vielen Teilnehmern noch eine allzu kurze Nacht in den Gliedern.

Aber auch der letzte Tag des Seminars bot noch einiges an Programm: Einzelunterricht, Liedbegleitung, Dirigat, Evergreens, Kammermusik-Ensemble- und Orchesterprobe.
Nach einem gemeinsamen Abendessen startete die abendliche Abschlusspräsentation: das Kammermusik-Ensemble von Olivia Artner führte zur Eröffnung die Novelletta op. 95 von Raffaele Calace auf. Anschließend gestaltete das aus allen Teilnehmern bestehende Seminar-Orchester den weiteren Vortrag, jeweils unter Leitung eines der Dozenten:
Maxim Lyso eröffnete den Orchesterpart mit den ersten beiden Sätzen von Indian Summer von Klaus Schindler, gefolgt von dem ersten Satz (Allegro) des Concerto in e minor von Giuseppe Antonio Brescianelloin einer Bearbeitung von Eckehart M. Fritsch für Violine und Zupforchester. Bei diesem Stück konnte Teilnehmer Sebastian eindrucksvoll belegen, dass er nicht nur Mandoline und Barockmandoline spielen kann, sondern auch hervorragend Violine. Olivia Artner wählte für die Abschlussveranstaltung den von ihr eingerichteten Jitterbug Waltz von Thomas „Fats“ Waller. Stéphanie Junio wusste mit dem von ihr einstudierten Stück Kassiopeia von Urmas Sisak in einer eindrucksvollen Dynamik zu überzeugen.
Den Abschluss der Präsentation bildete schließlich die von Marijke & Michiel Wiesenekker geleitete und eingerichtete Marranzanu-Tarantella.
Für alle Teilnehmer ging damit eine wunderschöne Woche zu Ende. Eine ganze Woche Zupfmusik, Begegnung mit Gleichgesinnten, Austausch zahlreicher Tipps und Erfahrungen, das Kennenlernen neuer Techniken und Stücke. Und das alles unter einer Leitung, die auf jeden einzelnen Teilnehmer entsprechend seinen Wünschen und Fähigkeiten einzugehen wusste. Eine erfolgreiche Veranstaltung, die sowohl den Dozenten als auch den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird!

(Red.)